Macht Feuerwerk für jedermann Sinn in Bezug auf die Brandgefahr? An die erlaubten Zeiten für Feuerwerk halten sich jedenfalls im Eichholz einige nicht.
Der Silvester im Eichholz war dieses Jahr mehr als je zuvor gekennzeichnet durch extrem rücksichtsloses Feuerwerken. Drei Tage wurde hemmungslos geballert und es wurden Raketen gezündet was das Zeug hält. Die Beachtung von Ruhezeiten oder aufgedruckten Sicherheitsvorschriften waren ausgesetzt. Vor allem an den 4 Blocks in der Watzmannstraße war dies schwerpunktmäßig zu beobachten. In den Reihenhäusern, auf der gegenüber liegenden Seite der Insel, konnte man kein Fenster öffnen – eine Unterhaltung am Tisch war zeitweise nicht möglich. Selbst wenn die Fenster zu waren, zuckte man zusammen- so laut hat der Schall von den Blöcken gehallt. Womöglich waren auch illegale Böller dabei.
Das ganze gipfelte in der Silvesternacht darin, dass im Eichholz und in der Friedrich Ebert Straße Wohnungsbrände durch Feuerwerkskörper verursacht wurden, die glücklicherweise keinen Personenschaden verursacht haben. Dennoch darf man nicht vergessen, es ist Leid entstanden und Kosten für Feuerwehr und Versicherungen, die letztendlich wir alle bezahlen, damit ein paar wenige Ihre Freude haben. Bis heute ist die weder saniert worden und die Wohnfläche fehlt auf den knappen Markt.
Nicht nur, dass es offensichtlich die wenigsten interessiert, wann überhaupt Feuerwerk gezündet werden darf. Wir waren um 24 Uhr auf der Insel und haben die „Feuerwerker“ beobachtet. Man muss leider sagen, dass wohl keiner der Hobbyfeuerwerker die Anleitung zum gekauften Artikel gelesen hat, wie diese ordnungsgemäß zu nutzen sind. Kinder springen zwischen den Feuerwerksbatterien und Raketen umher und man zündet an der Christbaumsammelstelle Feuerwerksbatterien oder wirft gar Feuerwerkskörper in die bereits abgelegten trockenen Bäume. Fünf Meter weiter stehen schon die an der Straße geparkten Fahrzeuge – alles in allem: Ein völlig unverantwortliches Verhalten, ein Wunder dass nicht mehr passiert ist.
Seit Jahren ist zu beobachten, dass die verkaufte Menge an Feuerwerkskörpern stetig steigt. Selbst bei legal zu erwerbenden Artikeln ist in den letzten 5 Jahren die Menge an verbautem Schwarzpulver deutlich angestiegen. Illegale Artikel über das Internet zu erwerben ist problemlos möglich, was früher auch nicht der Fall war.
Während andere Kommunen (Holzgerlingen) dieses Treiben bereits Einschränken und kanalisieren, passiert in Sindelfingen bisher nichts dergleichen. Im Gegenteil: Der Feuerwehr-Chef sieht eher den Handlungsbedarf darin, dass unbeteiligte Bürger Ihre Terrasse und /oder den Balkon leer räumen sollen, als Schutzmaßnahme. Seine abgedruckte Aussage in der SZ/BZ ist für viele Bürger mehr als befremdlich. Denn wir sollten nicht vergessen was die eigentliche Ursache dieser Gefahr ist, der nur eine Minderheit nacheifert, aber jedes Jahr immer exzessiver. So brüstet man sich z.B. in sozialen Netzwerken damit, für 1.400 € Feuerwerkskörper eingekauft zu haben. Der wachsende Unmut der Bevölkerung zeigt sich auch in den abgedruckten Leserbriefen der SZ/BZ – Konkret in Bezug auf die Knallerei in Sindelfingen und die Aussagen der Feuerwehr. Befragte Bewohner im Eichholz lehnten durchweg feuerwerken in den Wohngebieten ab. Viele berichteten von Ihren tagelang verstörten Haustieren oder der Angst, dass auch bei Ihnen ein Brand entstehen könnte. Viele sehen auch die Folgekosten, welche die Allgemeinheit tragen muss.
Im Stadtgebiet finden keinerlei Kontrollen statt, zu den Zeiten, an denen kein Feuerwerk gezündet werden darf. Legal und illegal erworbenes Feuerwerk kann und wird jederzeit gezündet werden, denn bei Verstößen muss keiner Sanktionen oder Geldstrafen fürchten.
Es ist Zeit zum Umdenken in dieser so wicgtigen Angelegenheit für Sindelfingen !
Der Arbeitskreis Verkehr und Gestaltung vom Eichholz fordert daher Verwaltung und Gemeinderat auf dem wilden und völlig unkontrollierten Treiben Einhalt zu bieten und endlich auch in Sindelfingen das Thema zu Chefsache zu machen und zu kanalisieren.
- Einrichtung effektiver Kontrollen incl. Sanktionen und Strafen für diejenigen, die sich nicht an die vorgegebenen Zeiten halten.
- Verbot der Knallerei im Stadtgebiet analog der Stadt Stuttgart (wo es sehr positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung gab)
- Knallerei nur an ausgewiesenen Stellen auf dem Stadtgebiet zulassen
- Ein Feuerwerk für die ganze Stadt, von Profis ausgerichtet
- Große Lasershow für alle, analog Stuttgart ?
Ebenso wie Anwohner in der Nähe von Altenheimen/Fachwerkhäusern oder Kirchen möchten wir im Eichholz nicht 3 Tage „zugeballert“ werden und stundenlang „privat Feuerwerk“ ertragen müssen- von Wild- und Haustieren mal ganz abgesehen. Dies gilt ebenso für Umweltbelastung/Feinstaub und Müllbeseitigung.

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