Umbau Fr.-Ebert Straße und R10

Die Friedrich-Ebert Straße soll um 1,5m schmäler werden zugunsten eines zweiseitigen Fuß/Radweges. Das soll von der Stelle ab starten, von der das Bild gemacht wurde, bis vor zum Stelzenhochhaus. Die Parkplätze unter der Balustrade sollen komplett dauerhaft entfallen. Auch das Parken an der anderen Straßenseite wird dann nicht mehr möglich sein.

Am 29.11.2024 nahmen wir bei der Vorstellung des der Umbaus Friedrich-Ebert Straße zu dem die Stadtverwaltung (Fr. Dr. Clemens) eingeladen hatte teil. Die Bekanntgabe des Termins erfolgte sehr kurzfristig, weshalb insgesamt auch nur wenige Bürger teilgenommen haben und nun darüber informiert sind, dass ca. 60 PKW Abstellplätze auf diesem Abschnitt nicht mehr zur Verfügung stehen. Sowie das die einzige Zufahrt, die Fr.-Ebert Str. in das Wohngebiet Eichholz, um 1,50 m schmäler wird. Effektive, transparente und bürgernahe Kommunikation sieht anders aus. Wohin diese, aus unserer Sicht falsche Kommunikation führt, hat man bei den Radwegen im Bereich Schleicher in der lokalen Presse lesen können. Während mit diesem Umbau eine „eher überschaubare“ Anzahl von Bürgern betroffen ist, haben wir mit dem Umbau der Friedrich-Ebert Straße ganz andere Dimensionen. Diese Straße stellt für rd. 6.000 Bürger aus dem Eichholz und den angrenzenden Wohnblocks die einzige Zufahrt für Rettungsfahrzeuge und den ÖPNV dar. Weiter wird der Entfall von den Parkflächen in den angrenzenden Wohngebietender Fr.-Ebert Straße zusätzlich die Parksituation massiv verschärfen. An den Weihnachtsfeiertagen wurde im Eichholz in den Grünanlagen geparkt (siehe Bild 1).Wir hatten hierzu bereits mehrfach der Stadtverwaltung vorgeschlagen eine Parkraumbewirtschaftung im Eichholz einzuführen. Dies wurde immer wieder abgelehnt, mit der Begründung des hohen Aufwandes, der in keinem Verhältnis zu den Erträgen stehen würde. Mittlerweile gibt es aber hierzu ganz andere Mittel und Wege dies zu realisieren wie ein Zeitungsbericht aus Böblingen zeigt (SZ/BZ vom 07.02.2025). Die StVO wurde nivelliert, digitale Hilfsmittel lassen effiziente und kostengünstigere Überwachung zu. Dies wäre zumindest ein Ansatz um zu vermeiden, dass Fahrzeuge wochenlang in den Wohngebieten abgestellt werden, die nicht verkehrstauglich sind (siehe hierzu Bild 2).

Des weiteren sehen wir keinen Bedarf den Radweg zweiseitig auf der Friedrich-Ebert Straße auszubauen aus folgenden Gründen:

  1. Für den Radverkehr stehen 6 exklusive !! Wege in verschieden Richtungen zur Verfügung die unmittelbar an mehreren Stellen in das Radverkehrswegenetz münden. Warum jetzt hier die einzige Zufahrt für PKW, ÖPNV und Rettungsfahrzeuge dermaßen für den Radverkehr ausgebaut werden soll ist nicht nachvollziehbar.
  2. Stadteinwärts münden 6 Ein- und Ausfahrten in die Friedrich-Ebert-Straße. – Wie hier die Radfahrer sicher queren und die Autofahrer bessere Einsichten in den verbauten Kreuzungsbereich bekommen sollen, wurde auf der Veranstaltung nicht erläutert. Wenn in diesem Bereich ein Radweg erstellt wird muss klar sein, dass dieser dann auch ZWINGEND für den Radverkehr zu nutzen ist. Dass Radfahrer, trotz Radweg, die dann um 1,5 m verengten Straße auch nutzen muss ausgeschlossen werden. Das kam bei der Vorstellung nicht zur Sprache.
  3. Die Friedrich-Ebert Straße ist die einzige Zufahrt in das Wohngebiet Eichholz. Sollte nun ein Teil dieser Zufahrt um 1,5m verengt werden, so muss klar sein, dass dann keine Parkmöglichkeiten an diesem verengten Abschnitt ausgewiesen werden. Bei der Vorstellung wurde von einer „Prüfung“ gesprochen, ob einseitiges Parken wieder ermöglicht werden kann.
  4. Bei einem Brand in der Friedrich-Ebert-Straße findet eine Rettungsaufstellung in der Friedrich-Ebert Straße statt wo eine problemlose Zufahrt oder gar eine eventuelle Rettung im Eichholz erschwert bis unmöglich wird. Silvester 2024/2025 hatten wir einen Brand in der Friedrich-Ebert-Straße und im Eichholz. Das Szenario ist bereits Realität gewesen.
  5. Die Bewohner im Eichholz sehen die als Notfallzufahrt ins Eichholz ausgewiesene Trettachstraße als nicht geeignet. Auf der Spitzholzer Seite ist die Straße permanent zugeparkt, unmöglich für ein Drehleiterfahrzeug durchzukommen. Dies wäre für die 8 Stockwerke hohen Blocks aber erforderlich.
  6. Die Trettachstraße wird verschiedentlich als Abstellfläche missbraucht wie hier auf dem Bild vom AWB zur Altpapiersammlung. Ein „No-Go“ für eine Notfallzufahrt.
  7. Für das Wohngebiet Eichholz war in der ursprünglichen Planung eine Weiterführung der Theodor-Heuss-Straße an das Hinterweil und die Landhaussiedlung Maichingen angedacht. Diese wurde 2007 vom Gemeinderat endgültig zu Gunsten des Naturschutzes für das Hinterweiler Tal /Probsteiwiese aufgegeben. Alternativen sind nicht angedacht. Daher muss die jetzt einzige Zufahrt Priorität haben und eine zuverlässige Notfallzufahrt zur Verfügung stehen. Bei dem großen Brand wurde sogar die Trettachstraße, die eigentlich Notfallzufahrt für das Eichholz sein soll, als Bereitstellungsraum genutzt. Stadtverwaltung und Gemeinderat müssen der Sicherheit von 6.000 Bürgern gerecht werden und diese nicht zugunsten von überbreiten Radwegen weiter gefährden. Der aktuelle Zustand ist bereits bedenklich und wird den Anforderungen nicht gerecht.

Beim Bürgertermin wurde von der Stadtverwaltung mehrfach betont, dass nur die vorgeschlagene Version „aufgrund neuer aktueller Regelungen“ zur Umsetzung möglich wäre. Diese Abwägung hält der AK Verkehr und

Gestaltung für fragwürdig. Dies begründet sich unter anderem darin, dass selbst auf einer deutlich höher frequentierten Kreuzung,wie der Brumme-Allee, ein einseitiger Radweg realisierbar ist. Kreative Lösungen sind gefragt für diese besondere Situation. Dem muss nun auch Rechnung getragen werden, was aber in dem Vorschlag der Stadtverwalung zur Neugestaltung der Friedich-Ebert-Straße nicht zu erkennen ist. Optionen wie z.B. Quartierparkhäuser sollten ernsthaft verfolgt werden. Wir bitten daher die Fraktionen den aktuellen Vorschlag der Stadtverwaltung kritisch zu hinterfragen und Alternativen anzufragen. Für die Mehrheit der Bürger muss auf der Friedrich-Ebert Straße zuverlässig störungsfreier Verkehr für Auto und Buss in das Eichholz möglich sein. Für die wegfallenden Parkplätze sollte zumindest teilweise eine Lösung angeboten werden. Das Parken auf einer evtl. verengten Fahrstrecke darf keinesfalls für den Parkverkehr freigegeben werden. Wir fordern daher die Gemeinderäte auf, auf die Stadtverwaltung einzuwirken, dass mit der Bevölkerung in Kontakt getreten wird, um insgesamt einen besseren Konsens zu der aktuell angestrebten Lösung zu finden. Der AK Verkehr und Gestaltung steht in dieser Angelegenheit gerne auch für einen persönlichen konstruktiven Austausch in kleiner Gruppe vor Ort zur Verfügung.

Link zur offiziellen Seite der Seite der Stadt Sindelfingen zum Radkonzept

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